Gemeinschaft in der Streusiedling, am Beispiel Schoried

  • Gemeinschaft in Schoried
Identität durch Tradition - die Milch war gestern, zurück zum Obst. Das gemeinschaftsbildende Ritual der Obsternte, bei welcher im Herbst nur durch gemeinsames Anpacken die Unmenge an Früchten verarbeitet werden konnte, steht stellvertretend für die Rückbesinnung auf einen gesellschaftlichen Zusammenhalt, der im Projekt von Severin Kunz wiederbelebt werden soll. Eine Reihenhaustypologie ersetzt den Schweinestall entlang der Schoriedstrasse. Dieser wird ergänzt durch einen Winkelbau mit Gemeinschaftsräumen und einer geschossübergreifenden Wohngemeinschaft. Der mit Obstbäumen bepflanzte Freiraum gegen die Kapelle wird gerahmt durch die feinfühlig arrangierte Dramaturgie der Dachgestaltung und ermöglicht dadurch der Kirche mehr Präsenz im Strassenraum. Die Interpretation traditioneller Bauelemente verankert den Entwurf subtil im Kontext und leistet einen wichtigen Beitrag zum Weiterbauem an der Ortsidentität.
Quelle: Karton, Architektur im Alltag der Zentralschweiz, Nr. 52, Sept. 21